Die Initiative Ökumenischer Weg richtet jährlich zum Buß- und Bettag den Ökumenischen Thementag aus. Er findet in wechselnden Regionen Sachsens statt. Mit einem Ökumenischen Gottesdienst gedenken wir gemeinsam mit den ökumenischen Partnerinnen und Partnern vor Ort des Auftrages, den wir haben und der uns verbindet: ein Engagement für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung. In Workshops arbeiten wir an einzelnen Themen und lernen voneinander. Zudem gibt es Zeit und Raum, einander zu begegnen und miteinander ins Gespräch zu kommen. Örtliche Initiativen haben die Möglichkeit ihre Arbeit vorzustellen. Eingeladen sind die Gemeinden vor Ort und darüber hinaus Interessierte und Engagierte aus ganz Sachsen (und gern auch darüber hinaus).

Ökumenischer Thementag 2023 in Bautzen

„Um:Wege zu finden – für Gerechtigkeit, Frieden und Schöpfungsbewahrung“ lautet das Thema des diesjährigen Ökumenischen Thementags in Bautzen. Oft haben wir nicht die Möglichkeit, die Welt direkt nach unseren Wünschen und Hoffnungen zu gestalten. Manchmal müssen wir uns erst einmal auf Trampelpfade begeben oder auch mal auf Umwege. Hauptsache ist, dass wir losgehen. Und dafür wollen wir in Bautzen gerne viele kleine Anregungen geben.

Gemeinsam starten wir den Tag mit einem Ökumenischen Gottesdienst im Dom St. Petri mit Dompfarrer Sćapan und Superintendent Popp. Danach begeben wir uns auf einen thematischen Stationenweg (oder Umweg) durch Bautzen. Nach dem saisonalen Mittagsimbiss gibt es Workshops an verschiedenen Orten in der Bautzener Innenstadt. Erfüllt von Gelerntem, von Eindrücken und Begegnungen, kommen wir dann zu einem gemeinsamen Abschluss wieder im Dom zusammen.

Das Programm am 22. November

10.00 Uhr – Ökumenischer Gottesdienst im Dom St. Petri

11.00 Uhr – Walk and Talk: Gemeinsame (Um-)Wege durch Bautzen

11.45 Uhr – Saisonaler Mittagsimbiss im Kirchgemeindehaus St. Petri (Am Stadtwall 12)

13.00 Uhr – Worhshops an verschiedenen Orten der Innenstadt

15.30 Uhr – Gemeinsamer Abschluss im Dom St. Petri

 

Die Workshops

Alle Workshops werden 2x hintereinander angeboten, sodass zwei verschiedene Angebote besucht werden können.

13.00 – 13.45 Uhr: Workshoprunde 1

14.15 – 15-00 Uhr: Workshoprunde 2

Es ist keine Anmeldung erforderlich.

 

Spuren der Schöpfung

Ort: Permakultur-Kräutergarten an der Michaeliskirche (Wendischer Kirchhof 1)

Mit: Matthias Berger & Vincent Böhmer

 

Menschen am Rand unserer Gesellschaft

Gefährdeten- & Straffälligenhilfe in Bautzen

Ort: Stadtratssaal im Rathaus Bautzen (Fleischmarkt 1)

Mit: Brücke e.V., Moderation: Bernward Kreutzkam

 

Kommunikation braucht Dialog 

Die Dialogprozessmethode

Ort: Dompfarramt (An der Petrikirche 7)

Mit: Veronika Kirchmaier & Thomas Pilz, Kulturfabrik Meda

 

Konfis und die Eine Welt – Planspiele anleiten

Ort: Kirchgemeindehaus St. Petri (Am Stadtwall 12)

Mit: Helena Funk, Ökumenischer Weg Sachsen; Sachsen kauft Fair

und Uwe Hahn, Theologisch – Pädagogisches Institut Moritzburg

 

Ukraine – Krieg und Frieden

Ort: Domladen (An den Fleischbänken 5)

Mit: Ökumenischer Domladen Bautzen e.V.

 

Flucht und Migration

Ort: Benno Raum im Haus der Caritas (Kirchplatz 2)

Mit: Michaela Marschall, Caritasverband Oberlausitz

 

KreAktives mit Schöpfungsgaben

Ort: Kirchgemeindehaus St. Petri (Am Stadtwall 12)

Mit: Franziska Zieschang

 

Das interessiert mich die Bohne

Mit Kaffeeverkostung

Ort: Weltladen Bautzen (Fleischmarkt 5)

Mit: Conny Natusch

 

Foodsharing – mein kl. Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit

Ort: Kirchgemeindehaus St. Petri (Am Stadtwall 12)

Mit: Foodsharing Bautzen, Christin Wegner

 

Hinweise

Reisen Sie, wenn möglich, per ÖPNV an. Ansonsten: Parken auf dem Schützenplatz.

Der Dom, das Kirchgemeindehaus sowie der Domladen sind barrierefrei erreichbar.

Ökumenischer Thementag 2022 in Radeberg

Unter dem Motto „Zusammen: Halt – Auf dem Weg des Friedens“ wurde der diesjährige Ökumenische Thementag in Radeberg gefeiert. Start in den Tag war ein thematischer Stationenweg, der auf dem Marktplatz der sächsischen Kleinstadt begann. Die zweite Station war die Evangelische Stadtkirche, wo sich eine große Gemeinde zum Gottesdienst zusammenfand. In der Predigt betonte OKR Friedemann Oehme, dass wir angesichts der Klimakrise und der Kriege in der Welt sowohl unserer Verzweiflung als auch unserer Hoffnung Raum geben sollen. Der Glaube an Christus, der am Kreuz Frieden gestiftet hat, ermöglicht Vergebung und Versöhnung und ist Grund unserer Hoffnung. Als Zeichen des Zusammenhalts verknüpften die Gottesdienstbesucherinnen und -besucher bunte Stoffbänder und zogen so miteinander verbunden von der Kirche zum Gemeindehaus. Die dritte Station war der Gedenkort für die Opfer des 1. Weltkrieges. Der 94-jährige Adventist Lothar Reiche berichtete, wie er im Januar 1945 eingezogen wurde, zur Wehrmacht kam und dort zum Kriegsende Traumatisches erlebte – ein eindrucksvolles Zeitzeugnis. An der vierten Station im Röderpark gedachten die Teilnehmenden der Opfer von Krieg, Vertreibung und Terror. Der Weg führt dann zur katholischen Kirche, wo Altbischof Joachim Reinelt einen Vortrag zum Thema des Tages hielt. Reinelt verwies auf den Friedensappell der Religionen, der kürzlich in Rom veröffentlicht wurde. Dort wurde betont, dass die globalisierte Welt zu einer Familie der Völker werden solle und dass sich die Glaubenden in aller Welt geistlich verbinden mögen. „Keiner kann sich allein retten, kein Volk, niemand“ so der Altbischof. Damit wurde für das Thema Zusammenhalt ein weiter Horizont eröffnet. Mit einer Andacht in der katholischen Kirche endete der Ökumenische Thementag.

Ökumenischer Thementag 2021 in Zwickau

 

Unter dem Motto Reichweite Leben fand am 17. November in Zwickau ein Ökumenischer Thementag statt. Bereits zum zweiten Mal mussten kurz zuvor wesentliche Elemente der Veranstaltung abgesagt werden, da die hohen Infektionszahlen während der Corona-Pandemie eine Veranstaltung, die auf Begegnung und Austausch ausgerichtet ist, nicht zuließen. Vier dezentrale Gottesdienste konnten im Raum Zwickau im Rahmen des Thementages gefeiert werden. Die Gottesdienstbesucher erhielten im Anschluss an die Gottesdienste kleine Tüten als „Thementag to go“ mit einem Impuls zum Weiterdenken und der Möglichkeit, eigenes Handeln zu reflektieren und nächste Schritte festzuhalten. Ebenso enthalten war eine Einladung zum Referat, dass als Online-Veranstaltung am Nachmittag stattfand. Wolfgang Wetzel gab unter der Überschrift „Außer Reichweite? Sollen Christen sich politisch betätigen?“ nicht nur einen Überblick über knapp 2000 Jahre Kirchengeschichte und das sich ändernde Verhältnis von Staat und Kirche. Er berichtete auch sehr persönlich von seinem politischen Werdegang und der Suche nach seiner politischen Heimat, die den eigenen politischen Vorstellungen und christlichen Maßstäben entspricht.

 

Die Predigt von Pfarrer i.R. Christian Wolf zu Matthäus 20, 1-16a gibt es hier zum Nachlesen.

Einen ausführlicheren Bericht wird es im Dezember/Januar im nächsten Monatlichen Impuls geben.

Ökumenischer Thementag 2020 in Stollberg

 

Für 2020 hatten wir einen Ökumenischen Thementag in Stolberg geplant. Neben einem Ökumenischen Gottesdienst hätte es Workshops, Zeit und Raum für Begegnungen und ein ermutigendes Referat gegeben. Plakate und flyer waren schon gedruckt und zum Teil verteilt. Die Stollberger haben sich auf die Veranstaltung gefreut und waren froh und dankbar, damit selbst ein Teil des Ökumenischen Weges zu werden. Aufgrund der Corona-Pandemie, der lokalen Infektionslage und den damit verbundenen Auflagen musste die Veranstaltung schweren Herzens abgesagt werden. Lediglich der Ökumenische Gottesdienst konnte in der Stollberger St. Jakobikirche unter Beachtung der Hygienevorschriften stattfinden. Ca. 90 Leute haben sich einladen lassen und erlebten einen bunten und doch nachdenklichen Gottesdienst, bei dem Vertreter aller Stollberger Gemeinden mitgewirkten.  Michael Zimmermann, Beauftragter für Friedens- und Versöhnungsarbeit in der Ev. Luth. Landeskirche Sachsens, hielt die Predigt zum Thema der Friedensdekade „Umkehr zum Frieden“.

 

Die Predigt von Michael Zimmermann zum Nachlesen finden sie hier.

Einen weiteren Bericht zum Ökumenischen Thementag in Stollberg finden Sie im Monatlichen Impuls 12/2020.

Ökumenischer Festtag 2019 in Dresden

 

Einen vorläufigen Höhepunkt erreichte der Ökumenische Weg mit einem großen Ökumenischen Festtag am Buß- und Bettag, den 20. November 2019 rund um die Kreuzkirche Dresden – 30 Jahre nach der großen Ökumenischen Versammlung 1988/89.

Der Festtag sollte Gemeinden und Menschen ermutigen, den Impuls des Ökumenischen Weges über 2019 hinaus weiterzuführen. Dazu gab es Workshops, die die Themenfelder des konziliaren Prozesses aufnahmen. Im Mittelpunkt stand dabei die Frage, was es für uns als Christen heute heißt, sich für Gerechtigkeit, Frieden und die Bewahrung der Schöpfung einzusetzen.

Eine Rückschau auf den Ökumenischen Festtag

Buß- und Bettag 2019, ein grauer, verregneter Mittwoch, doch die Fahrradbügel neben der Kreuzkirche sind gut gebucht an diesem frühen Vormittag und Menschen strömen in das große Gotteshaus. Zunächst deutet nicht viel darauf hin, dass hier heute ein besonderer Gottesdienst stattfinden soll. Der Kreuzchor singt in seiner Heimstätte. Die großen bunten Banner rechts und links des Altarraums hängen dort schon seit der EKD-Synode Anfang November – und doch können sie nicht besser das Thema des Ökumenischen Gottesdienstes an diesem Tag untermalen. Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung – das ist die Überschrift, unter der sich Menschen heute wie vor 30 Jahren zusammenfanden und -finden. Der Gottesdienst und die nachfolgenden Veranstaltungen sollen an die Ökumenische Versammlung vor 30 Jahren erinnern: mit Dankbarkeit und Demut zurückblicken, doch vielmehr noch den Blick nach vorn richten, denn die Themen von vor 30 Jahren haben heute nichts an Brisanz verloren. „Liebe Kinder, die Erde, auf der wir leben, ist sehr bedroht. Schuld daran sind wir, die Erwachsenen. Aber einige haben es doch noch nicht gemerkt …“, so beginnt Landesjugendpfarrer Georg Zimmermann die Predigt. Die Zeilen stammen aus einem Brief an die Kinder, den die Delegierten der Ökumenischen Versammlung vor 30 Jahren verabschiedet haben. Briefe sind heute für manchen old school, inhaltlich könnten die Zeilen jetzt eine Facebook-Petition eröffnen. Georg Zimmermann bleibt in seiner Predigt aber nicht bei der Analyse oder der Suche nach Schuldigen, sondern zeigt Wege auf, kleine Schritte. Ausgehend vom Pauluswort „Alles, was Gott geschaffen hat, ist gut, und nichts ist verwerflich, was mit Danksagung empfangen wird“ (1Tim 4,4) empfiehlt er den Besucherinnen und Besuchern im gut gefüllten Kirchenraum zunächst Dankbarkeit: Danke, Gott. Gut gemacht. „Dieser dankbare Blick befreit uns. Er befreit uns vom Druck des Wachstums und der Selbstoptimierung“, sagt er. Und er erinnert an die ermutigende Worte des Schöpfers: Das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden (2Kor 5,17). „Mit der Ermutigung des Schöpfers gehen wir unseren ökumenischen Weg weiter.“

Im Anschluss an den Gottesdienst folgen viele der Besucherinnen und Besucher der Einladung ins Haus an der Kreuzkirche. Die Themen-Tische im großen Saal sind bald besetzt, Gewusel im Foyer, in Grüppchen steht man beieinander oder trägt sich in einen der zahlreichen Workshops ein, die nach dem Mittagsimbiss die Themen Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung konkret werden lassen. Schnell sind die Listen gefüllt oder überfüllt, doch bis zum Beginn der Workshops ist noch Zeit – für ein leckeres und obendrein öko-faires Süppchen, das Wiedersehen alter oder Kennenlernen neuer Freunde, ein anregendes Gespräch, einen Aha-Effekt, ein neues Buch … Danach wird es ruhiger, denn die Festtagsbesucher haben sich im Haus und nebenan, in den Räumen des ÖIZ auf der Kreuzstraße, verteilt. In neun verschiedene Workshops von A wie „anders wachsen“ bis Z wie „Zeigt her eure Widerstände“ werden die manchmal so spröde, groß und unerreichbar klingenden Begriffe Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung griffig und alltagstauglich. Da zeigen Jugendliche von Fridays For Future Dresden, wie es ganz praktisch gehen kann, nachhaltiger durch den Alltag zu kommen. Die Methode des Systemischen Konsensierens wird vom sperrigen Begriff zur gruppentauglichen Möglichkeit, Entscheidungen zu treffen. Und Friedensarbeit wird praktisch erlebbar durch einen Freiwilligendienst oder eine Schulpatenschaft. Schön, dass hier nun auch die junge Generation hörbar, sichtbar und spürbar vertreten ist, als fachlich gut informierte Gesprächspartnerin, als interessierter Neugieriger, als Helferin, als Mitorganisator.

Das abschließende Referat im wieder gut gefüllten Plenum hält Burkhard Hose, Buchautor und Hochschulpfarrer der Katholischen Hochschulgemeinde Würzburg. Unter dem Slogan „Seid laut!“ und anhand ganz praktischer Erfahrungen und Erlebnisse macht er auf eine sehr lebendige und mitreißende Art und Weise Mut, sich als Christen auch politisch zu engagieren. OLKR Tobias Bilz sowie Hendrik Müller und Luise Hirschnitz vom Landesjugendkonvent danken dem Organisationsteam des Festtages und verabschieden die Teilnehmenden symbolisch mit einem Geduldsspiel und der Aufforderung: Dranbleiben, nicht verzweifeln, zuversichtlich sein. Sie gehen nach Hause durch einen immer noch grauen Novembernachmittag, aber mit dem guten Gefühl: Ich bin nicht alleine, unser Schöpfer und viele seiner Geschöpfe sind an meiner Seite auf dem ökumenischen Weg für Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung.

 

Christiane Thomas

Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit im Landesjugendpfarramt

Die Predigt von Landesjugendpfarrer Georg Zimmermann zum Ökumenischen Festtag zum Nachlesen finden Sie hier.

Bilder vom Ökumenischen Festtag