Beschlüsse in der Evangelischen Kirche im Bereich Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung
Herbstzeit ist Synodenzeit. Vom 7.-10. November tagte die Synode der EKD und im Anschluss vom 12.-15. November die Landessynode der EVLKS. Zu beiden Terminen spielten Themen des konziliaren Prozesses eine Rolle. So ging es z.B. um die Themen Impfgerechtigkeit, Schutz von Geflüchteten, den Afghanistan-Einsatz und kirchlichen Klimaschutz.
So sprach sich die EKD Synode für eine gerechtere Verteilung von COVID-19-Impfstoffen aus und bat den Rat der EKD zu prüfen, inwiefern eine internationale Initiative unterstützt werden kann, die eine zeitweise Aufhebung von entsprechenden Patenten anstrebt („TRIPS-Waiver“).
Die Synode bat zudem den Rat, sich gegenüber der Bundesregierung und den EU-Institutionen für die Beendigung von illegalen Zurückweisungen von Schutzsuchenden und Migrant:innen an den EU-Außengrenzen („Pushbacks“) einzusetzen.
Außerdem sprach sie sich gegen den weiteren Betrieb von AnkER-Zentren aus und für eine Erstaufnahme, die den Geflüchteten ein dezentrales. schnelles und würdiges Einleben ermöglicht.
Die Synode machte sich stark für eine „unabhängige kritische Evaluation des deutschen militärischen Einsatzes und des zivilen Engagements in Afghanistan seit 2001“ unter Einbezug des Bundestags und der deutschen und afghanischen Zivilgesellschaft. Renke Brahms, der Friedensbeauftragte des Rates der EKD legte zudem einen spannenden Bericht über die aktuellen Herausforderungen seines Arbeitsbereiches, als auch über die großen Themenfelder der vergangenen Jahre vor.
Im Bereich Klimaschutz dankte die Synode allen, die sich bereits engagieren. Es soll zusammen mit den Gliedkirchen ein verbindlicher Plan für Klimaneutralität bis 2035 erarbeitet werden. Bereits im nächsten Jahr soll eine entsprechende Strategie mit jährlichen Etappenzielen vorgelegt werden.
Zudem erging die Bitte an die Gliedkirchen, Bildung für nachhaltige Entwicklung und transdisziplinäres und transformatives Lernen finanziell zu unterstützen. Bildungseinrichtungen sollten flächendeckend eine Umweltzertifizierung anstreben.
Die Landessynode der EVLKS bat das Landeskirchenamt um den nächsten Zwischenbericht zum Klimaschutzkonzept im nächsten Herbst. Zudem wurden die nötigen Eigenmittel zur Einstellung des Klimaschutzmanagers in den Haushalt eingestellt, sodass der entsprechende Projektförderantrag noch in diesem Jahr gestellt werden kann.